Der mächtige westgermanische Stamm der Thüringer gab diesem Landstrich in der Spätantike seinen Namen. Woher sie den ihren hatten, weiß heute jedoch niemand mehr mit Sicherheit zu sagen. Als im Mittelalter Bodenschätze in den Bergen der Region entdeckt wurden, verliefen längst wichtige Handelswege über die gebirgige Landschaft. Trutzige Burgen wie die im Jahr 1067 errichtete Wartburg sorgten für den Schutz der wertvollen Güter. Im Hochmittelalter erblühte hier die hohe Kunst der Minne, jene Verherrlichung der edlen Frau, die Minnesänger wie Walther von der Vogelweide oder Wolfram von Eschenbach zu gesprochenen und gesungenen Meisterstücken hinriss. Im etwa zwei Drittel der gesamten Burg umfassenden Festsaal der Wartburg soll es schließlich zu einem Sängerkrieg der Besten gekommen sein – so der Mythos. Bewiesen ist hingegen, dass Martin Luther 300 Jahre später die erste deutsche Bibelübersetzung auf der Wartburg verfasste. Ein Besuch der Wartburg gehört zu den Pflichtterminen Ihres Wochenendes in Thüringen. Was es außer ganz viel Natur noch zu entdecken gibt, verraten wir Ihnen hier:
Drei der bedeutendsten Städte Thüringens: Erfurt, Weimar, Eisenach
Erfurt liegt inmitten dichter Wälder und ist die quicklebendige Hauptstadt Thüringens. Seit 1.200 Jahren prägt diese sehenswerte Stadt den Zeitgeist Deutschlands entscheidend mit. Den Reichtum von einst können Sie beim Anblick all der malerischen Renaissance- und Fachwerkbauten erahnen, die Plätze und Straßen der Altstadt säumen. Die Krämerbrücke ist das hochaktive Wahrzeichen der Stadt. Bis aufs letzte Fleckchen bebaut, beherbergt sie kleine Läden und Manufakturen, deren süße Meisterstücke auch auf Ihrer Zunge zergehen.Wer Weimar sagt, muss auch Goethe sagen. Und Schiller, Herder und Wieland. Während Nietzsche und Strauss über Zarathustra philosophiert haben, ist vielleicht im Hintergrund Bachs Wohltemperiertes Klavier erklungen. Walter Gropius hob hier 1919 den revolutionären Architekturstil Bauhaus aus der Wiege. Besuchen Sie die Schauplätze: Goethes Anwesen und Schillers Haus sind nur zwei der unzähligen Relikte goldener Zeiten.Eisenach ist um Jahrhunderte älter als seine berühmte Wartburg. Von Bränden, Pest und Bauernkrieg, Reformation und Hexenprozessen ist heute nichts mehr spürbar. Die himmlische Musik von Johann Sebastian Bach, 1685 in Eisenach geboren, hat eine neue Zeit eingeläutet, in der Geist und Kunst zu neuen Höhenflügen aufbrachen. Besuchen Sie die Georgenkirche von 1180 – hier wurden die Heilige Elisabeth getraut und Johann Sebastian Bach getauft.